Mit dem eigenen Auto nach Griechenland? Auf dem Landweg durch Osteuorpa ist das noch Abenteuer pur. Zum Glück bieten sich aber Fähren als Alternativen an, mit denen man von Italien nicht mal 24 Stunden bis nach Griechenland braucht.
Wir hatten uns vorher im Internet viel belesen und uns entschlossen, mit unserem Wohnmobil nach Griechenland zu reisen. Genauer gesagt sollte unsere Reise auf den Peloponnes, im Süden Griechenlands, gehen. Vor dem eigentlichen Reisebericht, möchten wir jedoch ein paar praktische Tipps zum Griechenland-Urlaub geben.
Es gibt mehrere Fährverbindungen zwischen Italien und Griechenland. Als Startpunkte bieten sich Venedig, Ancona oder Bari an, wobei Bari wegen der langen Land-Anreise sicher nicht empfehlenswert ist. Von Venedig bis nach Igoumenitsa ist man nicht ganz 22 Stunden unterwegs und direkt auf die griechischen Festland. Die direkte Verbindung nach Patras, dass auf dem Peloponnes liegt, dauert es noch mal gut 6 Stunden länger. Bedingung für uns war, dass wir mit unserem Wohnmobil “Camping on Deck” machen können, sprich keine extra Kabine mieten muss. Über eine Codekarte hat man während der Überfahrt Zugang zum Fahrzeugdeck und kann somit im eigenen Wohnmobil übernachten. Sicher gibt es schönere Orte um "in den eigenen 4 Wänden" zu übernachten, aber es ist ja nur für eine Nacht.
Wir haben uns für die Minoan Lines von Venedig nach Igoumenitsa entschieden. Der preis ist okay, gerade wenn man schon einige Zeit im Vorhinein bucht.
[aartikel]3770173791:right[/aartikel] Wir haben uns für den Peloponnes Reiseführer aus dem DuMont Verlag entschieden und waren damit sehr zufrieden. Wichtig ist auch eine separate Strassenkarte im Maßstab 1:450.000, die wir uns schon vor dem Urlaub gekauft haben
Etwas unterschätzt haben wir die Entfernungen, bzw. die Zeit, die man benötigt, um die eigentlich recht kurzen Strecken zurück zu legen. Die vielen Kurven und teilweise recht engen Ortsdurchfahrten sind nicht für ein Wohnmobil geeignet und drücken das Durchschnittstempo rapide nach unten. Die täglich zu bewältigende Strecke sollte also nicht zu groß geplant werden.
In der Regel sind die Strassenschilder zweisprachig, erst die griechischen Schilder und wenig später in Latein. Zugegebenermaßen sind wir aber auch durch Regionen gekommen, in denen nur noch griechisch ausgeschildert wurde oder es auch gar keine Schilder gab. Ruhe und Nerven sollten gewahrt werden. Die Orientierung ist also nicht immer ganz einfach. Natürlich macht ein Navi vieles einfacher und daher sollte eine Greichenland-Erweiterung im Zweifelsfall erworben werden.
Die Preise für Benzin und Diesel sind deutlich billiger als in Deutschland. Trotzdem sollte man auf den preis achten, da es z.T. extreme Preisunterschiede gibt. Wir haben Tankstellen gesehen, die nur wenige Meter auseinander liegen, und dorch Unterschiede von 10 Cent pro Liter hatten.
Freues Stehen mit dem Wohnmobil
Freies Stehen ist in Griechenland nicht erlaubt. Sicher ist sicher und so sollte man auf die zahlreich vorhandenen Campingplätze ausweichen. Andere Camper berichteten uns aber, dass es in der Nebensaison nicht so eng gesehen wird.
Was allerdings ein problem ist: die Entsorgung. Legale Möglichkeiten für die Entleerung von Toilette und Abwassertank sind wirklich schwer zu finden. V+E-Einrichtungen, wie man sie auf westeuropäischen Stellplätzen oder an Autobahnen findet, sind in Griechenland Terra Incognita.
Für uns ein großer Minuspunkt sind die allgegenwärtigen wilden Mülldeponien. Wirklich jeder Parkplatz am Strassenrand ist zugemüllt. Wenn Papierkörbe vorhanden sind quellen sie über – meist wird aber sowieso Mutter Natur benutzt. Egal ob am Strassenrand oder am Strand, der Müll ist überall Gast. Es ist schon erschreckend wie wenig die Griechen darauf achten. Als Reisender muss man es so hinnehmen, auch wenn man nur den Kopf darüber schütteln kann.
Wer sich selbst versorgen möchte, findet in vielen kleinen Supermärkten das Nötigste. Das Angebot lässt oft zu wünschen übrig und wird zudem recht lieblos präsentiert. Statt frischer Ware gibt es oft nur Tiefkühlprodukte. Nur in den großen Städten ist das Angebot entsprechend den westlichen Standarts. Als Alternative können wir die zahlreich vertretenen Lidl-Märkte empfehlen, die häufig an den Ein- bzw. Ausfahrtstraßen der größeren ortschaften zu finden sind.
Wer es mit dem Kochen jedoch nicht so hat, kann jederzeit Essen gehen, was zudem in Griechenland eine recht preiswerte Angelegenheit ist. 2 Vorspeisen, 2 Hauptgerichte, eine Karaffe Wein und eine Flasche Wasser kosten in der Regel zwischen 20 und 25 €.